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Die Vermögensanlage der Pensionskassen steht in der Kritik. Diese kommt unter anderen aus der Finanzbranche und ist nicht ganz uneigennützig. Bei der Performance gibt es bei vielen Kassen aber Luft nach oben.

von Michael Ferber

Der Blick auf den Vorsorgeausweis der Pensionskasse ist für viele Versicherte ernüchternd. Mit den sinkenden Umwandlungssätzen fallen die prognostizierten Leistungen vielerorts geringer aus.

Die Hauptgründe für diese Entwicklung sind bekanntermassen die niedrigen Zinsen, die Alterung der Bevölkerung und der Mangel an politischen Reformen. Inwiefern sind aber die Pensionskassen selbst verantwortlich? Eine Motion des FDP-Nationalrats Andri Silberschmidt kritisiert ihre Anlagepolitik und fordert mehr Anlagekompetenz in den Stiftungsräten.

Ein Dorn im Auge sind ihm die Anlagelimiten in der Verordnung BVV2, die für «tiefe Renditen» und «falsche Sicherheit» sorgten. Damit liegt Silberschmidt auf der Linie der Schweizer Asset Management Association, die den Anlagerichtlinien ebenfalls kritisch gegenübersteht. Diese sehen beispielsweise 50% für Anlagen in Aktien, 30% für Immobilien und 15% für alternative Anlagen wie Hedge-Funds oder Private Equity vor.

Wunder erwarten sollte man durch ihre Aufhebung keine. Pensionskassen können die Limiten bereits heute einfach umgehen, sie sind durch sie nicht allzu stark eingeschränkt. Der Bundesrat hat Ende April die Ablehnung der Motion beantragt. Dazu schrieb er, der Sinn der Anlagelimiten bestehe darin, dass Stiftungsräte bei einer Überschreitung abwägen sollten, ob die Grundsätze von Sorgfalt, Sicherheit und Risikostreuung eingehalten seien.

Natürlich geht es bei dieser Diskussion auch darum, dass Finanzinstitute den Pensionskassen ihre Produkte – beispielsweise alternative Anlagen –einfacher schmackhaft machen können, ohne dass sich die Vorsorgeeinrichtungen dafür rechtfertigen müssen. An der Kritik an der Anlagepolitik mancher Kassen ist aber etwas dran. Dies zeigen die grossen Performance-Unterschiede, die sich bei der jüngsten Swisscanto-Studie gezeigt haben. Die beste Kasse erzielte 2020 eine Rendite von 12,3%, die schlechteste eine solche von –6,5%.

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